Süden und Südosten: Piran und das Krka-Tal
Tag 9-12: Piran – Sonne und italienisches Flair an der Adria
Seit wir in Slowenien sind sagt der Wetterbericht kontinuierlich Regen voraus. Wir haben Glück und erwischen doch immer mal wieder Sonne auf unseren Touren, aber die dunklen Wolken und ab und zu ein Regenschauer bleiben uns nicht erspart. Und so zieht es uns nun endlich in den Südwesten – an den kleinen 47 km langen Küstenstreifen von Slowenien.
Irgendwann auf der Autobahn kippt das Wetter – auf der linken Seite die Berge mit den tiefhängenden, dunklen Wolken und gefühlten 18 Grad. Auf der rechten Seite strahlend blaue Himmel, tiefgrüne Wiesen und am Horizont ein Glitzern. Die Luft wird schwül und man ahnt, dass das Meer nicht mehr weit ist. Und sobald wir die Autobahn verlassen sind wir gefühlt im tiefsten italienischen Süden, mit Pinienbäumen und Alleen, Sommerhäusern mit roten Dachziegeln und dann ist es da – das tiefblaue Meer.
Italienisches Flair und dolce vita in Slowenien. Wir springen in unsere kurzen Klamotten und machen uns direkt auf den Weg nach Piran.
Piran hat alles was man von einem Küstenörtchen dieser Größe erwartet – einen großen Platz, enge verschlungene Straßen und Gassen, kein Autoverkehr im Zentrum, kleine Plätze mit Statuen, in die Jahre gekommene architektonisch wunderschöne Wohnhäuser, natürlich eine Promenade zum Sehen und gesehen werden, viele Restaurants, Eisdielen …. und Touristen.
Nach Ljubljiana und Lake Bled sind wir nun am dritten Touristen Hotspot Sloweniens gelandet. Daher bin ich auch sehr froh, dass wir uns gegen ein Hotel direkt in der Stadt entschieden haben.
Wir verbringen 2 Nachmittage/ Abende in der Stadt. Sonne und Meer genießen wir lieber abgeschieden für uns im Strandhotel. Unsere Bewertung und Erfahrung mit dem Beach Hotel Barbara in Piran könnt ihr hier nachlesen.
Unsere letzte Etappe führt uns dann noch etwas ab von der üblichen Touristenroute, in Richtung Osten.
Tag 13 – 15: Wein trinken und Einsamkeit im Krka Tal
Diesmal hätten wir wohl über Kroatien direkter zum Ziel kommen können, aber wie gesagt. Der Weg ist das Ziel (und die nicht vorhandene Autoversicherung fürs Ausland) und so machen wir uns auf den Weg Richtung Südosten noch einen Abstecher an der Škocjan Höhle und der berühmten Felsenburg in Predjama.
Škocjan Höhle
Als Kind wurde ich oft durch Tropfsteinhöhlen „gejagt“ und fand diese nie sonderlich aufregend – kalt bzw. feucht, niedrig und dunkel. Daher hält sich meine natürliche Begeisterung in Grenzen. In Slowenien gibt es nun ausgerechnet 2 der größten Tropfsteinhöhlen in Europa. Also entschied ich mich für die zweitgrößte Höhle, auch in der Hoffnung dem Touristenandrang zu entgehen.
Die Führung durch die Höhle dauert gut 1,5h und die Höhle ist wirklich ATEMBERAUBEND. Zwischenzeitlich kam ich mir tatsächlich vor wie in den Kulissen der unterirdischen Zwergenwelt beim „Herrn der Ringe“. Fantastisch, ganz fantastisch und absolut empfehlenswert.
Die Höhle gehört seit 1986 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Wände in der Kammer der Stille sind bis zu 100m hoch und die Brücke in der Kammer des Rauschens schwebt 45m über dem Höhlenboden, begleitet vom Rauschen des nichtsichtbaren Reka Flusses.
Predjama – Felsenburg
Weitere 45 Minuten Richtung Norden liegt eine weitere besondere, beliebte und Instagramtaugliche Sehenswürdigkeit – eine Burg in einem Felsen. Fast 14€ kostet der Eintritt und wir begnügen uns mit dem ohnehin schon beeindruckenden Anblick von aussen und investieren unser Geld in lieber in ein Bier, Kaffee und Kuchen :-).
Krka-Tal
Unsere letzte Etappe ist nun angebrochen und nach einiger Recherche finde ich eine ganz aussergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit in Novo Mesto im Krka-Tal.
Hier befindet sich eine der drei Weinregionen Sloweniens und es gibt viele Wein-Hütten, die ausgebaut wurden zu kleinen Ferienhütten. Urgemütlich befindet sich im 1. Stock ein Wohn- und Schlafbereich inkl. Küche und Bad. Im Erdgeschoß dann der ursprüngliche Nutzungsbereich – Verkostung und Lagerung der hier von den privaten Winzern angebauten Weine.
Leider hat uns nun auch wieder das Regenwetter und der Herbst eingeholt. So können wir am ersten Tag noch eine schöne Wanderung durch die Weinberge machen. Hier berichte ich detailliert von der Route durch die Weinberge.
Der Spaziergang von Trška-Gora nach Novo Mesto ist eigentlich nicht zu empfehlen. Über eine Stunde laufen wir entlang, und sehr dicht an, der Schnellstraße. Die Altstadt ist nett, aber wie ausgestorben. Vermutlich sind wir die letzten Urlaubsgäste in diesem Jahr. Seit heute ist es auch richtig kalt geworden und der Herbst ist nun auch hier angekommen. Auf dem Rückweg werden wir für unsere Mühen noch einmal mit einem schönen Herbstabendsonnenlicht belohnt.
Fazit: Slowenien
Was ich gelernt habe:
- Slowenien gehört zu Mitteleuropa, und nicht zu Osteuropa.
- Die Leibspeise hier ist wie fast überall auf der Welt – Pizza.
- Es gibt sehr freundliche Slowenen und es gibt die Grummeligen.
- Selten war ich so dankbar in der Nebensaison unterwegs zu sein.
- Preislich würde ich sagen ist es zu vergleichen mit einem Urlaub zu Hause.
Was mich gestört hat:
Die teilweise recht hohen Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten und Parken.
Was ich toll fand:
Die Natur und das ich in einem Urlaub Kultur, Berge, Meer, Regen, Sonne und Genuss vereinen konnte.
Reichen 2 Wochen aus? Jain.
Gefühlt schon, aber irgendwie dann doch nicht.
Zum 1. Teil: Praktische Tipps, Ljubljana und Lake Bled
Zum 2. Teil : Im Westen – Bohinj und das Soča-Tal
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