Jetzt bin ich wieder allein unterwegs – der Abschied von Sri Lanka und von meiner fantastischen Reisebegleitung viel sehr schwer. Nach 3 Tagen Sonne tanken und absolutem Nichts tun, erschien mir alles wie die Vertreibung aus dem Paradies. Mit dem Nachtbus ging es in zügigen 5 Stunden zurück nach Colombo, direkt zum Flughafen.
Im Flugzeug bin ich sofort eingeschlafen und nach einem gefühlten Finger schnippen setzten wir auf der Landbahn der malaysischen Hauptstadt auf. Ich glaube ich habe noch nie eine so unkomplizierte Immigration erlebt…kein Ausfüllen von Formularen, kein bezahltes Visa – Stempel rein, zack das wars. Da ich ja bestens vorbereit war, ihr erinnert Euch an die unzähligen Recherchemöglichkeiten der letzten (Regen) Tage, war ich dann auch in Null komma Nix in meiner neuen Unterkunft – welche vom Lonely Planet als „Flashpacker“- Hostel angepriesen wurde. Für diejenigen, die nicht wissen was ein Flashpacker ist, ich habe es auch erst vor ein paar Wochen erfahren, also….ein Flashpacker ist ein Backpacker der mehr Budget hat und sich auch mal eine teurere Unterkunft, eine Tour, einen kurzen Flug anstelle einer halsbrecherischen Minivantour leisten kann und will. Also ich :-)!
Kuala Lumpur ist für mich eine Art organisatorischer Zwischenstopp…Vorräte auffüllen, wie z.B. Kosmetikkram, Wäsche waschen, Sachen besorgen, die während der ersten zwei Monate gefehlt haben, zum Beispiel ein Regenschutz für meinen kleinen Rucksack, eine Kameratasche, etc., etc. Die Einkaufsliste war recht lang. Ja, auch ein Besuch bei H&M war fest eingeplant. Aber am ersten halben Tag ging es nur noch unter die Dusche und raus zum Futter fassen. Über den Blog www.22places.de hatte ich ein paar coole Tipps für die Stadt erhalten und wusste dann auch ganz genau wo ich zu Abend essen würde. Mitten in Chinatown, im Tang City Food Court. Und zum ersten Mal hatte ich wieder einen Stadtplan in der Hand. Ja, einen richtigen Plan, aus Papier. Das ist jetzt nicht unbedingt flashpacker like ;-), aber versetzte mich wieder in die Anfänge meiner Reisezeit, als wir uns nur so durch die größten Städte bewegt hatten. Und wir sind immer irgendwie, irgendwo angekommen.
Beim Essen angekommen, begrüßte mich erstmal ne Kakerlake, aber so what, das gehört in Asien dazu – also Augen zu und durch. Bei meiner allerersten Begegnung mit einer Kakalerlake in Sri Lanka sah ich das noch nicht so locker. Da musste Betti noch den Held machen und sie aus dem Zimmer bringen. Bei der zweiten Begegnung war ich schon etwas mutiger und habe es selbst geschaft. Wenn ich auch zugeben muss, dass die Kakerlake leicht sediert oder verkrüppelt war – sie konnte nicht so schnell flitzen wie ihre Vorgängerin, und das ist ja das eigentlich eklige an den Dingern. Das Essen jedoch war köstlich. An den ganzen Ständen mit den schönen Handtaschen, Sonnenbrillen und Turnschuhen bin ich tapfer vorbeigelaufen.
Tag 2 – SHOPPING!!!! Man mag es ja eigentlich nicht glauben, aber im Urlaub geh ich nicht wirklich gern shoppen. Vor allem nicht in so riesen Malls – Einkaufzentren hab ich schießlich auch zu Hause. Spaß gemacht hat es erst, als ich im H&M Shop angekommen bin, man, das war wieder wie zu Hause – hab auch alles gefunden, was ich gebraucht (!) habe ;-). Ansonsten war das Shoppingerlebnis eher bescheiden. Momentan wird überall gebaut für die Metro…und die Gebäude sind so hoch, das man sich sehr schlecht orientieren kann. Also ich habe mich damit zumindest wirklich schwer getan. Musste ständig aufpassen, nicht mit den riesen Vorrichtungen der Klimaanlagen zusammenzustoßen, da diese nämlich auf Kopfhöhe montiert sind und ich bin mehrere Straßenzüge bestimmt 6/ 7 Mal hoch und runter gelaufen, weil ich mich immer verlaufen habe – so viel zum Karten Lesen. Also wirklich begeistert war ich nicht von meinen ersten Stunden in Kuala Lumpur – die Stadt hatte ich mir schöner vorgestellt. Es gibt kein, bzw. kaum historische Gebäude und es ist unstrukturiert, unübersichtlich, aber die Autofahrer sind sehr rücksichtvoll. Man kann eigentlich immer jede beliebige Straße relativ gefahrlos überqueren.
Mein Highlight war dann definitiv die HeliLounge – das muss man sich mal vorstellen. Ein Flugzeuglandeplatz wird am Abend mit Absperrband abgesperrt, Tische und Stühle draufgestellt und fertig ist die coolste Skybar Malaysias. Ein bißchen Sonnenuntergang, zuschauen wie die Lichter der Stadt angehen – ach, war das romantisch, und ich mir mal wieder bewusst, dass ich nun wieder allein unterwegs war :-(. Nicht unweit von der HeliLounge sind die Petronas Towers, und da das Wetter tagsüber eher betrübt ist, war es sowieso sinnvoller die üblichen Erinnerungsfotos bei Nacht zu machen. Wenn ich auf dem Weg jemals das Geühl hatte, ich könnte nicht die richtige Stelle für das perfekte Foto finden (hat man ja manchmal, so paranoide Anfälle) – stellte sich diese Angst als VÖLLIG unbegründet raus. Die Masse an Menschen zeigte mir, dass ich hier wohl exakt am richtigen Punkt war. Nachdem ich meine (wenigen) Selfies und Erinnerungsfotos gemacht hatte, konnte ich mich entspannt hinsetzen und die Menschen beobachten. Das Spektakel gönnte ich mir am nächsten Tag gleich nochmal bei Tageslicht – es ist erstaunlich wie Menschen austicken und welche Anstrengungen sie unternehmen, um 150 Selfies zu schießen – davor sind sogar Mönche nicht gefeit! Auf dem Rückweg habe ich durch Zufall, ok, ich bin wieder in die falsche Richtung gelaufen, auf dem Stadtplan ist halt kein Pfeil der die Gehrichtung anzeigt, dann den Symphony Lake entdeckt. Zu klassischer Musik gibt es Wasser- und Lichtspiele. Das war ein gelungener und sehenswerter Abschluß des Tages.
Tag 2 verlief unspektakulär – ich musste ncoh in ein Outdoor Centre, wo sie natürlich nicht das hatten was ich brauchte :-(, dafür wurde ich auf dem Rückweg mit nem leckeren Streetfood Market, ner Regenhusche und einem Starbucks Kaffe belohnt.
Morgen früh klingelt der Wecker um 2.45 Uhr. Es geht weiter nach Cat Ba, Halong Bay, Vietnam, meiner 4. Station.
Hier gibt es die wenigen Bilder zu Kuala Lumpur.
2 Comments
Haben die die 2 Tage den gereicht in Kuala Lumpur oder wärst du gerne länger da geblieben?
Hallo Sami, für mich waren die zwei Tage mehr als genug. Aber ich bin auch kein großer Fan von KL geworden….