Allgemein, Berlin, Brandenburg, Deutschland

Naturpark Barnim: Tagesausflug zur Schönower Heide und zum Gorinsee

21. April 2020

Wir waren mal wieder unterwegs – draussen – zu Fuß – in Brandenburg, genauer gesagt im Naturpark Barnim.

Einige von Euch werden mit dem Begriff „Rieselfelder“ noch etwas anfangen können – ich und mein olfaktorisches Gedächtnis können es jedenfalls noch sehr gut. Für alle Anderen hier eine kurze Erklärung: die Rieselfelder waren die natürlichen Klär- und Reinigungsanlagen von Berlin, d.h. hier verrieselten die Berliner Abwässer.

Und da soll man nun gut wandern können?! Wir werden es heute ausprobieren.

Anfahrt/ Startpunkt

Bei strahlendem Sonnenschein machen wir uns mit dem ÖPNV auf den Weg nach Buch. Die S-Bahnstation Buch (S2) ist für uns gleichzeitig Start- und Zielpunkt unserer Wanderung.

Weitere Stationen die als Ausgangspunkt auf der Linie S2 geeignet sind: Röntgental, Zepernick.

Streckendaten

  • Länge: ca. 20 km
  • Dauer: 5h 40 min, inkl. 2 Pausen (80 min)
  • reine Laufzeit: 4h 20 min

Zur Route auf Google Maps: https://goo.gl/maps/zy7jhXQ7YmRPQwcR8

Hobrechtsfelder Rieselfelder

Ein kurzes Stück durch Buch, die Hochhäuser lassen wir hinter uns, und wir wenden uns dem Waldstück zu, was am Ende der Straße hervorblitzt. Wenn Ihr das Ludwig Hoffmann Quartier passiert, seid ihr auf dem richtigen Weg.

Und kurz nachdem der Wald beginnt, biegen wir schon ab auf den gut ausgeschilderten Weg Richtung Schönower Heide. Die Wege sind alle sehr gut ausgeschildert und man könnte auch direkt von hier aus zum Gorinsee und die Route andersherum laufen oder einfach nur durch die Rieselfelder – also alles super flexibel und für jeden Anspruch ist etwas dabei.

3 km laufen wir durch den Wald, dann neben der Landstraße auf einem ausgetretenen Pfad entlang und erreichen schließlich die Weideflächen von Hobrechtsfeld. Der Weg ist auch gut ausgelegt für Radfahrer, die an diesem Tag definitiv die Mehrheit ausmachen. Die Felder bzw. das Areal ist rechts und links mit elektrischen Zäunen abgesteckt – ein einfaches und wirksames Mittel, um der Natur genügend Raum und Entfaltungsmöglichkeiten zu geben.

Aber keine Angst, es gibt immer wieder Wege und Möglichkeiten auch Querfeldein das Areal zu erkunden.

Vor uns erstreckt sich eine riesige Fläche die dominiert wird von Büschen und mannshohem Gestrüpp und vereinzelten Baumgrüppchen. Ab und an ein paar Birkenhaine – wenn jetzt gleich ein Cowboy auf seinem Pferd daher geritten käme oder in der Ferne die Spitze eines Indianerzeltes zu erspähen wäre – wundern würde es mich nicht.

Schönower Heide

Vor uns liegt nun die Schönwalder Chaussee, die wir noch überqueren müssen. Hier befindet sich auch der Parkplatz zum Eingang in den Naturpark Schönower Heide. Kleiner Realitätsschock, nachdem wir die letzten 1,5 h gefühlt im mittleren Westen der USA verbracht haben ;-).

Da unser Ziel der Gorinsee ist, halten wir uns im Park immer linksseitig und lassen den Rundweg außer Acht.

Auch hier wieder ein surreales Bild. Das Gebiet der Schönower Heide ist ehemaliges Militärtruppenübungsgebiet – „Spiel mir das Lied vom Tod“ wäre ein passender Begleit-Soundtrack.

Nichts desto trotz ist es faszinierend zu sehen, wie sich die Natur wieder erholt und sich Ihren Lebensraum zurückholt. Und als ich dann noch Wildpferde und Rotwild friedlich grasend sehe bin ich richtig gehend verzückt.

Gorinsee

Vom westlichen Ausgang der Schönower Heide sind es nur noch 1,6 km zum Gorinsee – wo wir dann auch endlich rasten wollen.

Die letzten Meter führen uns durch den Wald, in dem gerade ein Waldumbau-Projekt durchgeführt wird. Überall stehen kleine erhöhte Kästen, in denen sich (zur entsprechenden Jahreszeit) Eicheln befinden. Mit Hilfe des Eicherhähers, der diese Eicheln stibitzt, im Waldboden vergräbt und die meisten glücklicherweise davon vergisst, soll der Kiefernwald in einen Laubmischwald umgewandelt werden.

Der Gorinsee ist nicht gerade sehr groß und mit 2 m auch nicht besonders tief. Daher erwärmt er sich aber ziemlich schnell und eignet sich bestens zum Baden.

Aktuell war das Wasser so klar, dass ich schon ordentlich Lust hatte mich nach der bisherigen Wanderung abzukühlen. Aber es war halt auch noch ziemlich kalt – so dass es diesmal nur für ein Fußbad reichte.

Stärken kann man sich vor Ort ebenfalls und nach einer guten Weile machen wir uns auf den Rückweg – es sind dann doch noch 7,8 km zurück zur S-Bahn Buch.

Der Rückweg durch die Rieselfelder zeigt noch einmal ein ganz anderes Gesicht – diesmal mit viel mehr Birkenwäldern, Fußgängern und einer kleinen Herde Wildpferde.

Der Weg eignet sich wunderbar zum Abschalten, Tagträumen und um der Hektik der Großstadt zu entfliehen. Und nach den 20 km weiß man auch was man geschafft und geleistet hat.

TIPP: Weitere Wanderrouten im Naturpark Barnim

Auf der Webseite vom Naturpark Barnim sind noch weitere Wanderrouten und auch Empfehlungen für Radfahrer aufgelistet. Da gibt es also noch so einiges zu entdecken.

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