Ich hatte keine Lust auf eine große Party zu meinem 40. Geburtstag. Also beschloß ich meinen Urlaub genau um diesen Tag herum zu legen und mir mit der Kreuzfahrt einen langersehnten Urlaubstraum zu verwirklichen.
Die Wahl fiel auf eine 7-Tage Rundreise durch das westliche Mittelmeer. Start in Valetta, Malta – über Korsika, Sardinien, Rom, Neapel und zurück nach Malta.
Die Mein Schiff Herz ist bereits eine alte Dame im Kreuzfahrtbusiness und kreuzte bis vor Kurzem noch als Mein Schiff 2 durch die Meere. Wer jetzt denkt, dass entsprechend altbacken und angestaubt die Einrichtung war, der irrt.
Kabine
Unsere Wahl fiel auf eine Verandakabine, mit extra Platz für Hängematte und Liegestuhl auf dem Balkon. Die Balkonkabinen verfügen jeweils über 2 Stühle und einen kleinen Tisch. Da ich aber wusste, wie sehr ich es genießen würde, dieses Extra-Platz als Rückzugsort zu haben, investierten wir den Aufpreis.
Da Kabineninnere überraschte uns mit Ausstattung und Geräumigkeit. Hell und funktional, sogar mit einem kleinen Sofa und Schreibtisch. Ausreichend Schränke, vor allem zum Verstauen der Koffer, waren vorhanden – so dass wirklich nichts rumlag.
Das Bad bot ebenfalls ausreichend Platz um entspannt zu duschen und sich mit seinem täglichen Schönheitskram auszubreiten. Gut mitgedacht fand ich die ausziehbare Wäscheleine in der Dusche.
Die Kabinen werden 2x tgl. vom Service betreten – wie oft Bettwäsche und Handtücher gewechselt werden entscheidet jedoch der Gast. Besonders witzig, die Kunst des Bettdeckenfaltens, die man als Crewmitglied wohl beherrschen muss. Ob nun Segel, Krabbe oder Raute – es war immer spannend was uns da so erwartete.
Kulinarisches Angebot
Zugegeben – davor hatte ich eine Heidenangst. Ich habe mich schon mit zusätzlichen 5 kg nach Hause reisen sehen – das einzige was jedoch an Kilos zugelegt hatte war Gott sei Dank nur mein Koffer. 😉
Der Mythos von Non-Stop-Verpflegung ist wahr!
ABER es gibt nur ein Buffett-Restaurant. Die Portionen in den anderen Restaurants sind durchaus überschaubar. Was nicht heißt das man oder frau nicht satt wird. Generell gibt es immer Vor-, Zwischen-, Haupt- und Nachspeise und davon so viel man will! 😉
Begeistert war ich vom Atlantik – das klassische Speisenrestaurant, welches es auf jedem Mein Schiff gibt. Täglich stehen 4 Menüs zu Auswahl, unter denen fleißig hin und her getauscht werden kann. Neben klassischem und vegetarisch/ veganen Menü gab es noch ein von Johann Lafer inspiriertes Menü. Die Speisen waren eigentlich immer auf Klasse-Niveau.
Auch die Mär des nie versiegenden Cocktail-Flusses ist „leider“ war. An den diversen Bars gibt es eine gut sortierte Auswahl an Cocktails und Longdrinks, sowie natürlich Bier, Wein und Sekt. Von Letzteren jedoch nur eine kleine Auswahl, die im All-Inklusive Preis beinhaltet sind. Generell sind z.B. Champagnergetränke oder besonders exklusive Tropfen gegen Aufpreis verfügbar. Aber keine Sorge – die Standardauswahl ist exzellent.
Jeden Tag gibt es einen alkoholhaltigen und alkoholfreien Spezial- Cocktail, wie z. B. Meerjungfrau, mit dem man dem Sonnenuntergang entgegenfährt.
Service an Board
Der Service an Board hat mich am Meisten überrascht und beeindruckt. Von der ersten bis zur letzten Minute war jeder einzelne Mitarbeiter freundlich und herzlich. Wir wurden immer und überall mit einem Lachen begrüsst und bleiben nie lang auf dem „Trockenen“ sitzen. Man fühlt sich jederzeit willkommen und der „Traumurlaub„, der einem immer wieder versprochen wird, erfüllt sich hier total.
Die Route – westliches Mittelmeer
Tag 1: Valetta
Wir sind in Valetta an Board gegangen – ab 15 Uhr wird der Zutritt zu den Kabinen garantiert. Genug Zeit also um entweder gemütlich anzureisen oder noch ein bisschen maltesische Luft zu schnuppern oder sich schon mal auf dem Schiff um zusehen.
Ich hatte mich entschieden, eine Woche vorher anzureisen und mir Malta und Gozo anzuschauen. Eine absolut richtige Entscheidung, die ich jedem nur ans Herz legen kann. Malta lohnt sich unbedingt als Einstimmung oder auch als alleiniges Urlaubsziel.
Die Koffer werden beim Check in am Kreuzfahrtterminal abgegeben und bis 18 Uhr zur Kabine gebracht. In der Zeit bis dahin kann man sich schon mal einen Drink holen, eine Kleinigkeit Essen oder an der Tour durchs Schiff teilnehmen. Sehr zu empfehlen, vor allem für Kreuzfahrtneulinge und um eine Orientierung und den einen oder anderen Tipp zu bekommen.
Gegen 18 Uhr legt das Schiff, traditionell mit dem Lied „Hamburg – Meine Perle“ und dem obligatorischen Abfahrtssignal ab. Wahnsinn – Valettas beeindruckende Kulisse im Sonnenuntergang!
Jetzt geht er also los – unser Traumurlaub!
Tag 2: Seetag
Wir fahren Richtung Korsika und der lange Weg über das Meer wird ausgiebiges Sonnenbaden und Kennenlernen der ganzen Annehmlichkeiten auf dem Schiff genutzt.
Auch werden die Ausflüge und Möglichkeiten für die nächsten Tage überlegt. Die an Board stattfindenden Vorträge zu den einzelnen Zielen bieten einen schönen Einstieg.
Ein Besuch im Reisezentrum vor Ort lohnt sich auch auf alle Fälle – vielleicht ist ja doch die ein oder anderer Tour dabei, die es lohnt mitzumachen.
Spoiler vorab: Die Touren sind meiner Meinung nach zu teuer. Und wer möchte und kann sollte sich lieber individuell auf Sightseeing begeben. Dazu hier nun ein paar Tipps.
Tag 3: Korsika, Ajaccio
Das Schiff legt schon am sehr frühen Morgen in der kleinen französischen Hafenstadt an. Von hier aus kann man bequem und einfach zu Fuß die Altstadt erkunden. Keine Tour notwendig :-).
Die Stadt ist nicht sehr groß und bietet neben Napoleons Geburtshaus, einen kulinarischen Markt, einen schönen kleinen Stadtstrand (unbedingt Badesachen mitnehmen) und genug Zeit, um das frz. Flair zu genießen.
Gegen 18 Uhr legt die Mein Schiff Herz dann wieder ab – Richtung Sardinien.
Tag 4: Sardinien, Porto Torres
Porto Torres ist eine kleine Hafenstadt, die touristisch nicht wirklich viel zu bieten hat. Also entschloss ich mich dann doch für eine Halbtagstour nach Alghero.
Als wir in den großen und enge Reisebus einsteigen und wir uns die wirklich richtig kleinen und engen Wege zu den Klippen am Porte Conte hochschlängeln, inkl. Rückwärts wenden, möchte ich am Liebsten wieder weg – aber nun gut. Ist ja nicht so, dass ich es nicht geahnt hätte 😉
Auf dem Weg nach Alghero machen wir, und 3-4 andere Reisebusse, halt an den eben schon erwähnten Klippen am Porte Conte. Ein wundervoller Ausblick tut sich vor uns – das Meer knallt mit voller Wucht an die Felsen und die weiße Brandung bildet einen herrlichen Kontrast zum tiefblauen Meer.
In Alghero angekommen machen wir erstmal eine Eis-Pause, bevor es dann mit dann eine gut 1,5 stündige Stadtführung gibt. Danach bleiben uns weitere 1,5 Stunden, die wir in Wein und Essen investieren und noch einmal durch die Straßen der Stadt laufen.
Tag 5: Civitaveccia/ Rom
Vermutlich das Highlight für viele Mitreisende, so bin ich doch froh, dass wir den Tag an Board bleiben werden. Ich habe Rom bereits vor ein paar Jahren besucht und die 1,5h stündige Fahrt bis dahin und wieder zurück vermeide ich gern.
Dafür genießen wir es, das Schiff fast für uns ganz allein zu haben.
Tag 6: Neapel
Hier kommt nun mein Highlight der einwöchigen Tour. Sehr zu meiner Freude legen wir direkt in Neapel an, so dass es keines Transfers bedarf.
Direkt vom Kai starten wir unsere Erkundungstour durch die herrliche Stadt – und sind von 10 – 18 Uhr unterwegs. Meine Eindrücke, Tipps und Empfehlungen sind so reichlich, dass ich hierfür einen Extra-Blogartikel geschrieben habe.
Fix und fertig, aber überglücklich, und voll mit neuen Eindrücken stehen wir bei Sonnenuntergang an der Reeling und genießen den Blick auf das abendliche Neapel und den Vesuv, während die Mein Schiff Kurs setzt zurück nach Malta.
Tag 7: Seetag
Dieser Tag ist herzlich willkommen, gibt er doch noch einmal Gelegenheit die letzten Tag Revue passieren zu lassen und die Annehmlichkeiten an Board so richtig auszukosten.
Morgen schon ganz früh, werden wir das Schiff verlassen und in den Flieger Richtung Berlin und Heimat steigen.
Im Gepäck ganz viel Sonne und die Erinnerung an zwei absolut fantastische Urlaubswochen auf Malta und der Mein Schiff Herz.
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