Auf den letzten Metern habe ich keine Lust mehr auf stundenlanges Busreisen oder gar Nachtfahrten und meine Zeit ist mir dafür auch viel zu Schade….bleiben mir doch nur noch knapp 7 Wochen und auf der To Do Liste stehen Panama, Costa Rica und Nicaragua. Ist schon klar, dass ich da noch mal in mich gehen muss….Als erstes wird Panama radikal gekürzt. 1,5 Wochen Strand – in die wunderschöne Provinz Bocas del Toro. Wie es danach weitergeht überleg ich mir noch.
Bocas del Toro – Dem Paradies so nah
Bereits der Blick aus dem Flugzeug lässt mich erahnen – hier ist das Strandparadies, welches ich soooo lange gesucht habe. Ungelogen – azurblaues Meerwasser, grüne, mit Dschungel überzogene Inseln, weiße Sandstrände und immer luken kleine bunte Häuschen aus dem grünen Dickicht hervor. Ich lande auf der Hauptinsel Bocas und bin in 10 Minuten zu Fuß (!) in meinem Hostel, dem Hostel Mamallena, – die Terrasse zeigt auf die Meeresbucht und so ist es wenig verwunderlich, dass ich den Rest des Tages damit verbringe auf den Sonnenliegen den Blick in die blaue Ferne schweifen zu lassen, lesend und überlegend ob ich meinen Körper die nächsten Tage noch auf eine andere Insel bewegen möchte. 🙂
Was wäre wenn …
Und dann schleicht sich plötzlich eine Traurigkeit, ganz heimtückisch, von hinten an mich heran…während ich, eigentlich voll tiefer Ehrfurcht und unfassbaren Glück auf dieses Paradies vor mir blicke, wird mir ganz schwer ums Herz. Ich bin einsam … ich vermisse Cali, das Tanzen und den einen oder anderen Bekannten… and as Life is a Bitch, erreicht mich in diesem Moment eine Nachricht aus Cali, so kurz und präzise, dass alle Dämme bei mir brechen „Come back!“ Da sitze ich nun und heule…und will eigentlich nur weg. Das ist einer der Momente, in denen ich mich freue, dass die Zeit bald vorbei ist und ich endlich wieder nach Hause kann. Und während ich mich in meinem Selbstmitleid suhle reift ein neuer Gedanke, ein neuer Plan in mir heran. Was wäre, wenn ich einfach zurück nach Cali ginge und meinen letzten Monat dort verbringen würde. Ich könnte weiter Salsa lernen, endlich mal den einen und/ oder anderen Salsa Club ausprobieren, ein Stück Alltag erleben und wieder einmal versuchen mein Spanisch zu optimieren. Der Plan gefällt mir gut…er gefällt mir ausgesprochen gut! Ich fühle mich erleichtert, bin glücklich, woran die drei Maracuja-Mojitos sicher nicht ganz unschuldig sind – Happy Hour :-)! Ich suche mir ein Zimmer über Air B’n’B, recherchiere Flüge, Sprachschulen und informiere meine Lieblingstanzschule – tja, und 2 Tage später ist alles gebucht. Jetzt kann ich mich wieder aufs Hier und Jetzt konzentrieren und es mit allen meinen Sinnen aufzusaugen.
Ich recherchiere ein wenig und stelle fest, dass das mit den anderen Inseln gar nicht so leicht wird…es ist kurz vor Karneval hier und vieles ist schon ausgebucht, inkl. meiner Wunschunterkünfte…doof!
Strandtag mit „alten“ Bekannten
Am nächsten Tag treffe ich Chrissy und Julie von der Segeltour wieder, die mittlerweile auch Besuch haben von zu Hause. Wir leihen uns Räder und radeln gemütlich um die halbe Insel…zu einem der schönsten Strände, dem Playa Bluff, die ich auf dieser Reise gesehen habe. Und wir haben ihn fast für uns ganz allein…so wenig ist hier los, dass dann schon mal bei der Einen oder Anderen die Hüllen fallen….allerdings ist es ein Ding der Unmöglichkeit den Bräunungsgrad, der an den weißen Stelle fehlt, auch nur annähernd aufzuholen. Ein kleiner Minuspunkt….schwimmen is nich. Die Strömung ist hier so stark, dass ich direkt beim ersten Anlauf schön gewaschen werde und nur spuckend und prustend wieder am Ufer ankomme. Also wird nur etwas geplanscht – nun gut, es gibt Schlimmeres auf dieser schönen Welt.
Strand, Strand, Bastimentos, Strand – What a life!
Die nächsten 10 Tage gestalten sich ähnlich – abgesehen von einem kleinen Locationwechsel auf die zweitgrößte Insel Bastimentos. Entweder entscheide ich mich im Hostel gemütlich den Tag zu verbringen oder ich laufe mitten durch den Dschungel zum nächsten wunderschönen Strand mit dem klangvollen Namen „Wizard Beach“ oder ich leih mir ein Fahrrad oder setze mich in den Bus und fahre zu wunderschönen Stränden mit verheißungsvollen Namen wie z.B. „Star Fish Beach/ Playa Estrella“ oder „Red Frog Beach“ oder ich geh mal zum Yoga (Bocas Yoga) oder…sucht Euch was aus 🙂
Wo sind denn nun die schönsten Strände?
Ich bin ja mittlerweile der festen Überzeugung, dass die Traumstrände eher hier, in Mittelamerika zu finden sind. Die Pazifikseite Südamerikas hat jedenfalls nicht viel davon zu bieten und ich denke, wenn ich meine Reise hier angefangen hätte…zuzüglich des lateinamerikanischen Lebensgefühls, der Musik, den Menschen…wer weiß ob ich dann überhaupt bis nach Südostasien gekommen wäre. Nun habe ich von Mittelamerika ja nicht wirklich viel gesehen…Panama nur im Schnelldurchlauf, Kuba und Mexiko vor ein paar Jahren…aber dieser Teil der Erde ist definitiv eine Reise wert.
Das war Panama– im Schnelldurchlauf wie ich zugeben muss. Ich bin überrascht wie schön es hier ist und kann dem berühmten Ausspruch von Janosch nur folgen: „Oh, wie schön ist Panama!“ Ich komm nochmal vorbei, versprochen.
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